Radicchio, der eher winterliche Salat, ist Gartenfreunden oft unbekannt. Andererseits kennen viele die roten Blätter in Mischsalaten, die man in südlichen Ländern genossen hat. Auch im „Chefsalat” der Fastfood-Ketten und in den Salatmischungen der Supermärkte findet man meist die appetitanregenden Blätter.
Radicchio ist reich an Vitaminen, vor allem Vitamin A, Mineralien (Kalium, Magnesium) und gesunden Bitterstoffen. Der auffallend rote Salat (Cichorium intybus var. foliosum) bildet faustgroße, feste Köpfe aus. Bei niedrigen Herbsttemperaturen färbt sich der Salat besonders intensiv.
Der Anbau ist, wie bei Salaten üblich, problemlos, sonnigen Standort vorausgesetzt. In der Fruchtfolge ist Radicchio nach Spinat, Radieschen oder Schnittsalat ideal. Bei genügend Feuchtigkeit sind alle Bodenarten zuträglich. Wenn zu früh ausgesät wird, kann mit Schosserbildung gerechnet werden. Gedüngt wird nur mit reifem Kompost oder/und abgelagertem Stalldung. Die Pflanzen sind gegenüber Krankheiten sehr resistent. Im Herbst wird geerntet, wenn sich Köpfchen gebildet haben.
In Gartenmärkten findet man die Sorten: „Indigo” und „Granato” Neu (lange zylindrische Form) von Kiepenkerl, „Palla Rossa 2″ von Chrestensen und „Palla rossa 4″ von flora-frey.
Die Ernte erfolgt etwa drei Monate nach der Aussaat. Radicchio, der meist in Mischsalaten verwendet wird, kann etwas lieblicher werden, wenn man ihn vor der Zubereitung wässert. Peppen Sie Ihren Salat doch einmal mit Ei, Schinken, Käse, Schalotten und einem Tröpfchen Olivenöl auf. Wer einmal eine gute Zusammenfassung mehrerer Salatarten lesen möchte, dem sei eine kostenlose, gut bebilderte Broschüre des Freistaates Sachsen empfohlen. Erhältlich z.B. auf der Landesgartenschau Sachsen (an der Laube des LSK) oder unter puplikationen@sachsen.de. Dort gibt es allgemeine Tipps für den Anbau von Salat, für die Weiterverarbeitung, über Salatsorten und seltene Gartensalate.
Guten Appetit wünscht Ihr
Gartenfachberater Edgar Schmitt – KGV „Alt Schönefeld”