Pflanzenraritäten: Rattenschwanzrettich

Shizhao拍摄  - CC BY-SA 3.0
Shizhao拍摄 - CC BY-SA 3.0

Der Rattenschwanzrettich, auch Luft-Radies oder Schotenrettich genannt, gehört zur Familie der Kreuzblütler. Dieses Gemüse wird in asiatischen Gebieten angebaut und wird hauptsächlich in Indien, Myanmar, Thailand, Indonesien und Malaysia verzehrt. Insbesondere die Thailänder lieben es. Gegessen werden die Schoten (Samenstände) nicht die Wurzeln. Diese werden im jungen Zustand geerntet werden, dann sind sie noch knackig und saftig mit etwas Schärfe.

In den letzten Jahren wurde eine gute züchterische Arbeit geleistet, deshalb gibt es mittlerweile sehr unterschiedliche Sorten, die sich in der Länge der Schoten, der Schärfe und der Farbe unterscheiden. Die Schoten der Samenstände von normalen Radieschen sind ca. 6 cm lang, die vom Rattenschwanzrettich können bis zu 20 cm lang werden. Wie bereits eingangs erwähnt, kommen in der Küche die Schoten und nicht die Wurzeln zum Einsatz. Sie können roh oder gekocht verzehrt werden. Im Geschmack ähneln sie den Radieschen, sind aber für mein Empfinden nicht ganz so scharf. Sie eignen sich für Salate oder Gemüsegerichte, schmecken aber auch pur lecker.

Wer den Rattenschwanz-Radi im Garten anbauen möchte, sollte dafür ausreichend Platz einplanen. Die einzelne Pflanze kann bis zu einem Meter hoch und ebenso breit werden. Gesät wird ab Ende April/Anfang Mai direkt ins Beet, auch eine Vorkultur in Saatgefäßen im Gewächshaus ist möglich. Die Saattiefe beträgt ungefähr 1 cm. Wie normale Radieschen erfolgt der Anbau in Reihen. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein und etwas Humus enthalten. Den kann man im Herbst in Form von Kompost auf das Beet geben. Ideal ist ein Standort, an dem die Pflanzen für mindestens 3 Stunden täglich Sonnenschein erlangen können. Nach etwa 6 bis 7 Wochen kann zum ersten Mal geerntet werden. Dabei ist es wichtig, den richtigen Erntezeitpunkt zu erwischen, bevor die Schoten zu groß werden. Sind sie zu alt, werden sie zäh und hart. Diese Früchte kann man ausreifen lassen und zur Saatgutgewinnung für das Folgejahr verwenden.

Auch als Zierpflanze macht der Rattenschwanzrettich eine gute Figur, wie man an den Blütenbildern erkennen kann.

Rainer Proksch, Garten-Fachkommission

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