Pflanzenraritäten: Okra

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Okra (Abelmoschus esculentus) auch Gemüse-Eibisch, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Malvengewächse. Es sind verschiedene Namen für die Pflanze bekannt: Essbarer Eibisch, Gombobohne oder Okolo, Ägyptische Bohne, Griechenhorn, Grünschnabel, Hibiskusfrucht, Pappelrose, Rosenapfel.

Sie ist eine aus dem Hochland Ostafrikas (Äthiopien) stammende Gemüsepflanze. Okra wurde schon von den Ägyptern kultiviert und ist besonders in der afrikanischen und mediterranen Küche ein wichtiges Fruchtgemüse. Okra ist bei uns meist unter der Bezeichnung Gemüse-Eibisch bekannt und ist hierzulande einjährig. In Deutschland wird sie kaum kultiviert, was insbesondere daran liegt, das dieses wärmeliebende Gemüse in unseren Lagen noch schwerer anzubauen ist als Paprika und Aubergine.

Foto – Rainer Proksch: Blüte mit Kapselfrüchten

Okra kann in den warmen Ländern seiner Herkunft eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. An den Knotenpunkten der runden Stängel sitzen auf langen Stielen große, drei- bis fünffach gezähnte Blätter. Ab Ende Juli erscheinen in den Blattachseln an kurzen Stielen große dekorative Blüten. Sie sind gelb mit einer dunkelroten Mitte. Die Samenstände sind 10 bis 20 cm lange, spitzkegelige, längsgefurchte Schoten, diese sind mit einem Flaum bedeckt. Im Querschnitt der fünf- bis sechseckigen Früchte sind weiße Samen zu erkennen. Die verschiedenen Okra-Sorten unterscheiden sich in der Fruchtform, die schmal oder eher breit sein kann, fünf- bis sechseckig und farblich unterschiedlich. Es gibt Sorten mit hell- sowie dunkelgrünen und dunkelroten Früchten.

Foto – Rainer Proksch: Okra-Pflanze im Sonnenlicht

Okra kann auch im Kleingarten, bevorzugt im Gewächshaus oder an warmen geschützten Standorten, angebaut werden. Unter den vorgenannten Bedingungen, gedeiht die Pflanze auch im Kübel gut. Der Boden sollte nährstoffreich und humos sein. Ab Anfang April werden die Samen in Schalen mit Anzuchterde gesät und diese bei 22 bis 25 °C kultiviert. Die Keimdauer beträgt etwa zehn Tage. Eine Nacht vorgequollener Samen keimt besser. Nach dem Auflaufen sollte man die Keimlinge in 10 cm große Töpfe pikieren, bei gleicher Temperatur warmhalten und ausreichend bewässern.

Okra ist sehr kälteempfindlich, deshalb erst ab Ende Mai die Jungpflanzen mit einem Abstand von min. 30 x 30 cm Abstand auspflanzen. Regelmäßiges Gießen, besonders in Trockenperioden und eine wöchentliche Düngegabe haben sich bewährt. Als Schädlinge treten meist nur Blattläuse, Spinnmilben und die Weiße Fliege in Erscheinung.

Zum Ende des Sommers, etwa zwei bis drei Wochen nach dem Abblühen, werden die noch unreifen Kapselfrüchte geerntet. Obwohl sie roh gegessen werden können, empfiehlt sich das Kochen oder Garen. Okra sondert beim Kochen eine schleimige Substanz ab, diese eignet sich zum Eindicken von Speisen. Wer das nicht mag, sollte Okra vorher ein paar Minuten in Essigwasser blanchieren und danach mit kaltem Wasser abschrecken oder die ganzen Schoten ein bis zwei Stunden vor dem Kochen in kaltes Zitronenwasser einlegen. Der Verzehr von Okraschoten unterstützt die Darmgesundheit, sie enthalten viel Vitamin C und sind reich an Spurenelementen.

Die Früchte, lassen sich vielseitig verwenden. Sie erinnern im Geschmack an grüne Bohnen und schmecken in Eintöpfen mit Curry oder als Gemüsebeilage. In der afrikanischen Küche werden sie oft mit einer Tomaten-Knoblauch-Soße zusammen mit Hühnerfleisch gekocht. In der kreolischen Küche gibt es das Eintopfgericht “Gumbo”. Gerösteter Okrasamen ist in Tropenländern ein guter, schmackhafter und koffeinfreier Kaffeeersatz.

Saatgut gibt es in gut sortiertem Fachhandel. Dort sind überwiegend die Sorten „Clemson Spineless“ und „Indira“ F1 erhältlich.

Rainer Proksch – Fachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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