Der Ursprungsname ist aus dem Griechischen und bedeutet wortwörtlich Schönehaut. Seit den 1990er Jahren ist die Hymenocallis festalis mit dem Familiennamen Ismene eine eigene Gattung. Der Gattungsname hat sich inzwischen durchgesetzt und dient als Sammelbezeichnung für die verschiedenen Sorten. Ursprüngliche Heimat der Ismene ist Südamerika und die Karibik und sie gehört zu den Amaryllisgewächsen. In unseren Breiten ist sie als Zierpflanze bekannt. Die dunkelgrünen Blätter und attraktiven, überwiegend weißen, leicht duftenden großen Blüten bilden einen Anziehungspunkt in jedem Garten. Es gibt auch Hybridsorten, z.B. “Zwanenburg” und “Sulphur Queen”, die farblich interessant sind. Die Blütenfarbe variiert von strahlendem Weiß bis zu zartem Gelb mit grünem Schlund.
Die Ismene erfordert keinen großen Pflegeaufwand, als Zwiebelgewächs kann sie im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank kultiviert werden. Die Zwiebeln benötigen kein besonderes Substrat, gute lockere Gartenerde reicht meistens aus. Staunässe muss allerdings vermieden werden. Wenn der Boden zu fest ist, sollte unter die Zwiebeln eine Dränage gelegt werden. Bei der Kultivierung im Kübel muss das Wasser ablaufen können. Die Wurzeln dürfen nicht im Wasser stehen. Die Pflanze kann einzeln gesetzt werden, wirkt aber schöner, wenn drei zusammen gepflanzt werden. Pflanzzeit ist Anfang bis Mitte Mai, es sollten keine Fröste mehr zu befürchten sein. Ideal ist eine Temperatur von dauerhaft mehr als 12 bis 15°C am Tag. Eine Vorkultur im Gewächshaus ist ab Mitte April in großen Töpfen möglich. Die Pflanztiefe beträgt 8 bis 10 cm, der Pflanzabstand 15 bis 20 cm. Der lange Zwiebelansatz sollte noch aus dem Boden schauen.
Aufgrund ihrer Herkunft bevorzugen Ismenen voll sonnige Standorte. Kalten Wind und Zugluft verträgt die Pflanze auf Dauer nicht Die Blütezeit ist ab etwa Ende Juni / Anfang Juli und reicht bis in den August hinein. Für die Haltung als Zimmerpflanze sind viel Licht und eine Platzierung auf der Südseite erforderlich. Zur Düngung eignet sich ein Langzeitdünger. Während der Blütezeit muss regelmäßig gedüngt und gegossen werden.
Die Ismene mit allen Unterarten ist nicht winterhart. Die Zwiebeln samt Wurzeln müssen im Herbst, noch vor dem ersten Frost, behutsam aus dem Boden genommen werden. Die Blätter und Blütenstängel werden abgeschnitten. Der Aufbewahrungsort sollte kühl und dunkel sein, die Temperatur 8 bis 10 °C nicht unter oder überschreiten. Holzstreu und trockener Sand sind geeignete Lagerungsorte.
Die Vermehrung erfolgt über Tochter- und Brutzwiebeln. Diese werden bei der Ausgrabung im Herbst von der Mutterzwiebel getrennt und im Frühjahr separat eingesetzt. Sie blühen meist nicht gleich im ersten Jahr. Die Vermehrung aus Samen ist zu aufwendig.
Krankheiten sind bei der Ismene selten, solange Staunässe und damit mögliche Fäulnis vermieden wird. Als Schädlinge sind zuerst die Wühlmäuse zu nennen, die sich mit den Zwiebeln und Wurzeln befassen. Weitere Schädlinge sind Blattläuse an den Stilen und die Narzissenfliege, welche die Zwiebeln aushöhlt und dort ihre Eier ablegt. Blattläuse lassen sich mit Mischkulturen verhindern, die Narzissenfliege erkennt man leider erst wenn es zu spät ist.
Rainer Proksch – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes