Pflanzenraritäten: Amaranth

Bild von Manfred Richter auf Pixabay
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Hauptnahrungsmittel der Inkas und Azteken. Biologisch betrachtet ist es kein Getreide, es gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen, wovon es ca. 100 Arten gibt. Die Ähnlichkeit mit Getreide besteht nur darin, dass Körner ausgebildet werden die Stärke enthalten.

Im klassischen Bauerngarten war er noch häufig zu sehen, dann geriet der Garten-Fuchsschwanz, etwas in Vergessenheit. Jetzt feiert die vielseitige Pflanze aus Südamerika zu Recht ihr Comeback. Das Pseudogetreide ist ausgesprochen gesund und sieht zudem im Kleingarten gut aus. Vor allem der Eiweißgehalt ist mit 16 pro 100 Gramm höher als bei vielen Getreidesorten. Auch der Gehalt an Eisen (9 mg) und Kalzium (215 mg) ist höher als bei vergleichbaren Lebensmitteln.

Amaranth ist glutenfrei und für Patienten mit Zöliakie eine Alternative zu vielen Getreideprodukten. Die Samen lassen sich ähnlich wie Getreide in der Küche einsetzen. Die kleinen Körner verfeinern mit ihrem nussigen Geschmack zum Beispiel Müsli und Gebäck.

Amaranth kann geschrotet oder gemahlen werden. Gepufft kommt es in Müslimischungen oder in Snackriegeln in den Handel.

In der Regel wird Amaranth aus Mittel- und Südamerika importiert. Erhalten Sie Produkte mit der Aufschrift „Amarant“ stammen diese aus deutschem Anbau. Samen kann man als Gemüse-Amarant oder Garten-Fuchsschwanz erwerben. Ausgesät wird von Anfang April bis Juni. Da zur Keimung höhere Temperaturen benötigt werden ist eine Vorkultur in Schalen zu empfehlen.

Als Pflanze des Anden-Hochlandes ist sie äußerst genügsam und stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Daher sät er sich auch oft ganz von selbst aus. Ein sonniger Standort ist für die dekorative Pflanze mit ihren langen, purpurroten Blütenständen lebensnotwendig. In nährstoffreichen und warmen Böden kann sie Wuchshöhen von mehr als einem Meter erreichen. Die Wurzeln werden recht dick, ragen pfahlartig tief in den Boden, verästeln sich stark und sind von rötlicher Farbe.

Die Pflanzen blühen meist von Mitte Juni bis Oktober. Sie haben große, hängende, Rispen aus vielen kleinen Blüten. Die Blütenfarbe ist purpurfarben, gelb oder beige. Je nach Wuchshöhe können die Blütenrispen bis zu 90 cm lang werden. Es gibt auch Arten mit stehenden Blütenrispen in unterschiedlichen Farbtönen. Aufgrund ihrer Wuchshöhe sollten die Pflanzen im Garten einzeln stehen. In größere Kübel nur max. zwei Pflanzen einsetzen.

Übrigens sind nicht nur die kleinen Körner essbar, die jungen Blätter haben einen ähnlichen Geschmack wie Mangold und Spinat und werden als Gemüse zubereitet. Auch die jungen Blütenstände schmecken leicht nussig.

Krankheiten und Schädlinge sind nicht bekannt. In sehr feuchten Sommern kann es zu Fäulniserscheinungen kommen. Diese Pflanzen sind sofort zu entfernen. Verkrüppelte und durchlöcherte Blätter sind ein Anzeichen von Blattwanzen. Diese können nur zeitig am Morgen bekämpft werden, da sind sie durch die Nachtkühle noch sehr träge.

Kleiner Tipp: An nicht geernteten Samenrispen können sich unsere einheimischen Singvögel in den Wintermonaten erfreuen.

Rainer Proksch – Fachberater der Fachkommission des Stadtverbandes

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