Da in meinem Garten die Inkagurke (Cyclanthera pedata) bis vor wenigen Tagen noch blühte und fruchtete, möchte ich diese interessante Pflanze vorstellen. Die Inkagurke, auch als Hörnchenkürbis, Caigua oder Achocha bekannt, gehört zur Familie der Kürbisgewächse.
Beheimatet ist die Pflanze in Mittel- und Südamerika. Angebaut und bekannt ist sie aber auch in Asien, vor allem in China und Indien. Die Inkagurke gedeiht bis in Höhen von 2800 m. Die Pflanze ist einjährig, toleriert aber Temperaturen bis knapp über 0º C. Falls es kälter ist und der Frost den Pflanzen schadet, können die Früchte noch verzehrt werden.
Aus den schwarzen, platten und unregelmäßig geformten Samen lassen sich leicht Pflanzen kultivieren. Erst Mitte Mai sollten die Pflanzen ins Freie gebracht, können aber 2 bis 3 Wochen vorher schon vorkultiviert werden. Die Pflanzen wachsen sehr zügig, ranken und können stattliche Höhen bis 5 m erreichen. So ist ein Gerüst oder eine andere Möglichkeit zum Ranken wichtig.
Die Inkagurken bilden große und tief handförmig gelappte Blätter aus, die an 2,5 bis 11 cm langen Blattstielen sitzen. Die Stängel sind kahl und riechen, wenn sie zerrieben werden, nach Gurke. Es werden Früchte gebildet, die gelblich grün, innen hohl sind und einer Blase ähneln. Die Form ist tränenförmig bis länglich. Im ausgereiften Zustand kann die Länge bis 15 cm betragen und die Früchte können bestachelt sein. Nach meiner Beobachtung werden pro Frucht maximal sieben Samen gebildet. Meist werden die Früchte im unreifen Zustand geerntet. Dann sind die Samen noch weich sowie hell und die Frucht ist noch mit Zellgewebe gefüllt.
Interessant ist, dass die peruanische Urbevölkerung die Inkagurke als Gemüse- und Heilpflanze genutzt hat. Neben Saponinen sollen immunstärkende, krebshemmende und antioxidative Flavonoide in der Pflanze enthalten sein. Genutzt werden können alle Pflanzenteile.
Der Verzehr von Blättern, Trieben und Früchten ist roh oder gedämpft möglich. Große Früchte, die innen hohl sind, eignen sich für pikante Füllungen. Eine Zubereitung ähnlich wie Schmorgurken ist zu empfehlen. Junge Früchte sind als Snack im rohen Zustand zu essen. Eine Möglichkeit ist auch das Einlegen wie saure Gurken. So können die Inkagurken auch im Winter den Speiseplan bereichern.
Eine weitere gesunde Verwendung ist das Bereiten von Smoothies. Die pürierten Früchte wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Als Nahrungsergänzungsmittel sind Kapseln aus getrockneten und gepressten Früchten im Handel. Studien damit ergaben, dass 82% der Probanden, wenn sie 4 bis 6 Wochen Kapseln mit getrocknetem Caiugasaft einnahmen, ihren LDL-Gehalt um 18% senkten. Das Trinken von 100 ml Frischsaft je Tag führte innerhalb von 10 Tagen zu ähnlichen Ergebnissen. Die Samen können gemahlen und gegessen werden. Auch eine Zubereitung zu Tee ist möglich.
Denken Sie jetzt schon an die Gartenplanung für die kommende Saison und reservieren Sie der Inkagurke einen entsprechenden Platz.
Dr. Hannelore Pohl