Heimische Heilpflanzen: Mango

Bild von Bishnu Sarangi auf Pixabay
Bild von Bishnu Sarangi auf Pixabay

Wo unsere „Haustür“ ist, liegt immer daran, wo ich gerade bin. Im Juni war „meine Haustür“ für zwei Wochen in Afrika, in Gambia. Und vor der Haustür wuchsen die köstlichsten Mangos (Mangifera indica). Mangos gibt es auch bei uns zu kaufen, doch selbst geerntete Früchte zu verzehren ist schon etwas Besonderes.

Der Mangobaum gehört zur Familie der Sumachgewächse. Es ist ein immergrüner Baum, da in periodischen Abständen unregelmäßig neue Blätter nachwachsen. Die jungen Blätter sind zuerst gelblich-weinrot und hängen herunter. Das Festigungsgewebe und Chlorophyll bilden sich erst nach dem Austrieb. Nach und nach werden die Blätter dunkelgrün, lederartig und glänzend. Ausgewachsen haben sie eine Länge von etwa 30 cm, sind 4 bis 5 cm breit und weisen eine hellgrüne, sehr auffällige Mittelrippe auf. Werden die Blätter zerrieben, riechen sie nach Terpentin. Die Blätter stehen wechselständig am Ende der Äste an unzähligen Zweigen, die wie lange Schnüre nach unten hängen.

Mangobäume haben ein dichtes Blätterdach und sind ideale Schattenspender. Mit einer tiefen Pfahlwurzel und einem weiten Seitenwurzelsystem sind sie im Boden verankert. Mangos blühen von Dezember bis März mit vielen kleinen Blüten, die in Rispen stehen. Nur wenige Blüten werden bestäubt und nach 3 bis 6 Monaten sind die Früchte erntereif. Die reifen Mangofrüchte hängen an langen Stielen am Baum und können bis zu 2 kg schwer werden. Die Früchte besitzen eine dünne glatte Schale. Darunter befindet sich ein weiches bis faseriges Fruchtfleisch, das stark aromatisch bis süßlich duftet und schmeckt. Das Fruchtfleisch umschließt einen großen abgeflachten Steinkern, in dem sich der kleine Samen befindet. Die Früchte sind grün, gelb, oder rot gefärbt oder weisen eine Kombination aller Farben auf.

Sumachgewächse sind leicht giftig. Sie können hautreizend wirken. So auch die Mango. In den Schalen der Früchte befinden sich hautreizende Urushiole, die bei empfindlichen Personen zu Hautallergenen führen können. Die Früchte jedoch sind frei von Allergenen.

Mangos sind im tropischen Regenwald, in Asien, Afrika und Brasilien verbreitet. In Gambia waren viele der herrlichen Bäume zu sehen. Die Mango gehört zu den wichtigsten Obstgehölzen in den Tropen. Mango ist ein Sattmacher. 100 g Fruchtfleisch enthalten 60 kcal und über 80% Wasser.

Mangos sind gut verdaulich, säurearm, wirken leicht abführend und entwässernd. Sie kurbeln den Stoffwechsel an und beugen Infektionen und Erkältungen vor. Auch sollen sie einen positiven Effekt auf Herz und Gehirn haben. Mangos enthalten viel Vitamin C, Kalium, Magnesium, Kalzium sowie Beta Karotine, die Vorstufe von Vitamin A. Ebenfalls können die Blüten bei Durchfall und Blasenentzündungen eingesetzt werden. Die Rinde, die Mangiferin enthält, hilft bei Rheuma und Diphtherie, ist ein Magenmittel, stoppt innere Blutungen und lindert Zahnschmerzen. Wird mit einem Sud aus Blättern gegurgelt, werden Zähne und Zahnfleisch gepflegt. Äußerlich angewendet lindert der Baumsaft Hautpilzerkrankungen.

Aus den Samen der Früchte wird ein Pflanzenöl gewonnen, das der Kakaobutter ähnelt. Es wird zur Herstellung von Schokolade, Margarine, zur Produktion von Hautcremes, Shampoo und weiteren Kosmetika genutzt. Mango, eine sehr interessante Pflanze!

Dr. Hannelore Pohl

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