Heimische Heilpflanzen: Mandarine

Bild von Olga Oginskaya auf Pixabay
Bild von Olga Oginskaya auf Pixabay

Zur Advents- und Weihnachtszeit gehören Zitrusfrüchte. Sie sind Backzutat, werden konserviert oder frisch gegessen sowie zur Dekoration verwendet. Alle Zitrusfrüchte gehören zur Familie der Rautengewächse.

Allgemein lässt sich zu den Zitrusfrüchten sagen, dass es vielseitig verwendbare Südfrüchte sind. Sie wachsen alle an meist baumförmigen bis zu 5 m hohen Holzgewächsen. Die Blätter sind immergrün, ledrig und stehen spiralig. Die Blattstiele sind mehr oder weniger geflügelt. An den Zweigen sind zum Teil Dornen ausgebildet.

Die Blüten riechen angenehm und sind einzeln oder in doldigen achselständigen Trauben angeordnet. Der Fruchtknoten steht oberständig und besteht aus fünf verwachsenen Fruchtblättern. Es wird eine Beerenfrucht mit einer lederartigen äußeren Fruchtwand gebildet. In dieser befinden sich Ölbehälter mit ätherischem Öl. Der mittlere Teil der Fruchtwand ist meist mehr oder weniger schwammig, die innere Fruchtwand dünnhäutig. Vom inneren Teil der Fruchtwand geht die Bildung von Saftschläuchen aus. Dies ist der essbare Teil der Frucht. In diesen Saftschläuchen liegen auch die Samen, sofern die Früchte welche enthalten.

Zur Gattung Citrus zählen u.a. Orangen, Zitronen, Grapefruits, Mandarinen, Clementinen und Pomeranzen. Über das Entstehen einiger Zitrusfrüchte besteht noch Unklarheit, so dass in der Systematik der Zitrusfrüchte noch einige Probleme zu lösen sind.

Etwas näher möchte ich die Mandarine (Citrus reticulata) vorstellen, da ich in diesem Jahr während einer Reise nach Kroatien selbst Mandarinen ernten konnte.

Die Herkunft der Mandarine ist wahrscheinlich der Nordosten Indiens und der Südwesten Chinas. Schon vor Tausenden von Jahren, im 12. Jahrhundert  v.Chr. sollen Pflanzen in China kultiviert worden sein. Daten belegen, dass Mandarinen von Sir Abraham Hume um 1805 nach Europa importiert wurden. 

Mandarinen sind eine große Gruppe innerhalb der Zitrusfrüchte. Sie sind sehr variabel im Habitus der Pflanzen, der Fruchtform und dem Geschmack der Früchte. Die Erntezeit der Mandarinen liegt zwischen Oktober und Januar. Im Allgemeinen sind die Früchte rundlich, etwas flach gedrückt und haben eine gering ausgebildete Fruchtwand. Dadurch lassen sie sich gut schälen. Mandarinen schmecken angenehm süß, da sie den geringsten Säuregehalt aufweisen. Die Früchte sollten frostfrei und kühl, doch nicht zu lange gelagert werden. Dann beginnen sie auszutrocknen und werden strohig.

An Inhaltsstoffen wurden in Mandarinen viel Vitamin C (etwa 32 mg je 100g), Kalium, Beta-Carotin, Folsäure, Eiweiß, Fett und Ballaststoffe nachgewiesen. So liefern Mandarinen viel Vitamin C, doch wenig Kalorien (46 kcal je 100g). Sie erhalten schlank, beugen Altersdiabetes und Arterienverkalkung vor.

Untersuchungen zeigten, dass dies der sekundäre Pflanzenstoff Nobiletin bewirkt. Der Pflanzenstoff Nobiletin wurde an Mäusen getestet. Einige Nager erhielten fett- und zuckerhaltige Nahrung und zusätzlich Nobiletin. Diese waren nach Abschluss der Versuche gesünder als die Tiere ohne zusätzliche Nobiletingabe.

Mandarinen wirken sich positiv auf die Augen aus, bewirken gutes Sehen, stärken die Abwehrkräfte und geben einen Rund-Um-Schutz.

Herzkranke Patienten sollten nicht zu viel Mandarinen verzehren. Auch sollte eine Kombination mit Schmerzmitteln unterbleiben!

Werden Mandarinen geschält und zum Essen vorbereitet, zerfallen sie in maximal zehn Segmente. Von unbehandelten Zitrusfrüchten sind auch die Schalen interessant. Diese werden zum Würzen oder zur Herstellung von Duftmitteln verwendet, zu Marmelade, kandiert zu Orangeat, Zitronat oder einer leckeren Nascherei verarbeitet.

Die weißen Innenschalen enthalten Pektin, werden zur Pektingewinnung genutzt und in der Lebensmittelindustrie, der Pharmazie und Kosmetik als Stabilisierungsmittel eingesetzt.

Dr. Hannelore Pohl

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