Eine Pflanze, die zunehmend als Zierpflanze Bedeutung erlangt, ist die Grindelie (Grindelia robusta). Zur Gattung zählen etwa 60 Arten, die ein-, zwei- oder mehrjährig sind. Grindelia robusta, die im Botanischen Garten steht, ist auch unter den Namen Gummikraut oder Teekraut bekannt. Sie ist ausdauernd und gehört zur Familie der Korbblütler. Die Pflanze wird bis zu 1 m groß, hat längliche, gummiartige und gezähnte Blätter. Der Stängel ist aufrecht, zylindrisch, längsgefurcht und fast kahl. Manchmal ist er mit kleinen Harzdrüsen besetzt. Die Blütenköpfchen sind endständig. Aus mehreren Schuppen wird ein Hüllkelch gebildet, der die Blütenköpfchen mit gelben Zungen- und Röhrenblüten umschließt. Die leuchtend gelben Blüten haben einen Durchmesser von etwa 5 cm. Die Blütenknospen erscheinen weiß, da auf ihnen ein harzähnlicher Stoff zu finden ist.
Heimisch ist die Pflanze in Nordamerika. So war sie auch bei den Indianern eine beliebte Heilpflanze, die gegen viele Krankheiten, wie Asthma, Husten, Hautausschläge und als Gegengift u.a. nach der Berührung mit Giftsumach eingesetzt wurde. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Pflanze als Wundheilmittel in Kalifornien allgemein in Gebrauch. Auch heute wird sie bei Katarrhen der oberen Luftwege noch häufig genutzt.
Als Droge dient die gesamte Pflanze, die von Mai bis September geerntet werden kann. Das Kraut schmeckt bitter und scharf aromatisch. Es wirkt entzündungshemmend, schleimlösend, löst Krämpfe und beruhigt. Als Inhaltsstoffe konnten u. a. Ätherische Öle, Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe, Grindeliasäure, Harze, Kampferoläther, Diterpene und Terpensaponine nachgewiesen werden. Die Inhaltsstoffe wirken antibakteriell, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend und schleimlösend. Somit ist die Droge vielfältig einsetzbar.
Die Kommission E bestätigt die positiven Wirkungen und empfiehlt den Einsatz bei Katarrhen der oberen Luftwege und äußerlich bei Hautentzündungen und Ekzemen. In der Homöopathie wird die Pflanze bei asthmatischen Erkrankungen mit schwerlöslichem Schleim genutzt. In der Volksheilkunde hat sie Bedeutung bei Blasenentzündungen, Tuberkulose, Arteriosklerose, Magenkrämpfen, Nierenentzündungen und Erkrankungen der Milz.
Angewendet wird die Grindelia als Tee, entweder als Aufguss der Blätter oder Abkochung der Wurzel, als Frischpflanzenbreiumschlag, als Tinktur oder in verarbeiteten Extrakten.
Eine Abkochung der Wurzel dient als Haarpflegemittel und hilft gegen Läuse.
Der Gattungsname Grindelia wurde nach dem deutschen Botaniker David Grindel (1766- 1836) gewählt. Robusta bedeutet stark oder kräftig.
Ich denke, diese hübsche Pflanze ist eine Zierde für den Garten und eben auch universell einsetzbar.
Dr. Hannelore Pohl