Heimische Heilpflanzen: Gartenkerbel

Bild von ivabalk auf Pixabay
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Wegen seines besonderen zarten Geschmackes wird der Gartenkerbel (Anthriscus cerefolium) immer beliebter. Er ist auch unter den Namen Korbel-, Kufel- oder Kuchelkraut, Suppenkraut oder Spanischer Kerbel bekannt und gehört zur Familie der Doldenblütler.

Seine Heimat ist Südeuropa und Westasien. Über die Mittelmeerländer und Italien gelangte er in unsere Gebiete. In der Verordnung Karls des Großen  im 8. Jahrhundert war verzeichnet, welche Pflanzen in den Klöstern angebaut werden sollten. Kerbel wird auch mit aufgeführt und wurde als Kirbele kultiviert.

Gartenkerbel ist zweijährig. Obwohl  winterfest, ist es günstig, im Herbst gekeimte Pflanzen vor zu großer Kälte zu schützen. Die Früchte (Samen) keimen sehr schnell und bilden eine  spindelförmige, dünne Wurzel aus. Danach entwickelt sich ein hohler, gerillter Stängel, der sich mehrfach verzweigt. Die Pflanze kann bis zu 60cm groß werden. Die Blätter sind weich, hellgrün und drei- bis vierfach gefiedert. Im Spätsommer können sie rötlich angehaucht sein. Je nach erfolgte Aussaat blühen die Pflanzen von März bis Juli mit kleinen weißen Doldenblüten. Nach der Bestäubung entwickeln sich dunkle, schmale, bis 6 mm lange Spaltfrüchte. Je nach Standort erfolgt die Fruchtentwicklung mehr (bei Sonne) oder weniger schnell (an schattigen Stellen). Die Früchte  keimen recht gut. Um kontinuierlich frischen Kerbel zu ernten, ist eine zeitversetzte Aussaat geeignet. Ein Zurückschneiden der Blätter verlängert die Erntezeit. Kerbel ist eine ideale Pflanze für Kübel, Tröge, große Töpfe oder Fensterkästen.

Der Geschmack von Kerbel erinnert an Anis und spielt in der feinen französischen Küche (zählt zu den fines herbes) eine besondere Rolle.

Inhaltsstoffe, die die Pflanze so interessant machen, sind ätherische Öle, Flavonoide, Cumarine, Bitterstoffe, Vitamin A und C sowie Magnesium und Eisen.

Das Gewürz passt zu Suppen, Saucen, Gemüse, Hühnergerichten, Eierspeisen, Fisch, unter Salate und zur Garnierung. Kerbel sollte erst zum Schluss , nach dem Kochen unter die Gerichte gegeben werden, damit der dezente Geschmack erhalten bleibt.

In der Volksheilkundee hat die Pflanze als harntreibendes Mittel, der Presssaft für Frühjahrskuren und bei chronischen Ekzemen Bedeutung. Kerbel wird auch traditionell als Stärkungsmittel nach der Fastenzeit, u.a. am Gründonnerstag, vorwiegend wegen seines Gehaltes an Vitamin C roh gegessen.

Als Tee oder Gesichtsmaske soll die Pflanze die Haut reinigen und straffen, dadurch Alterung und Runzeln vorbeugen. Ein Versuch lohnt sich!!

Doch Vorsicht beim Sammeln! Doldenblütler lassen sich schwer unterscheiden und es gibt verschiedene giftige Vertreter.

Dr. Hannelore Pohl

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