Heimische Heilpflanzen: Barbarakraut

Bild von HOerwin56 auf Pixabay

Zum Teil verwildert, an feuchten Stellen wie Gräben und Bachufern ist das Barbarakraut (Barbara vulgaris) anzutreffen. Das echte Berbenkraut, das Frühjahrsbarbarakraut oder die Winterkresse gehört zu den Kreuzblütlern. Die Pflanze hat einen verzweigten Wurzelstock und bildet im ersten Jahr eine Rosette mit fünf- bis neunfach gefiederten Blättern. Diese sind sattgrün und dick. Im zweiten Jahr entwickelt sich ein 30 bis 80 cm hoher Stängel, der von den gezähnten Blättern umfaßt wird. Goldgelbe Blüten stehen in lockeren Trauben zusammen. Die Blühzeit erstreckt sich von April bis Juli. Die Samen werden in schmalen Schoten gebildet.

Das Barbarakraut wird seit einiger Zeit wieder gern im Garten kultiviert. Es gedeiht gut, wenn es im Frühjahr oder Herbst an einem feuchten, schattigen Platz ausgesät wird. Es ist sehr anspruchslos, sollte jedoch nicht zu dicht gesät werden und der Reihenabstand etwa 20 bis 30 cm betragen. Im Sommer schützt mulchen vor dem Austrocknen.

Barbarakraut oder Winterkresse verliert nur in längerer und schneeloser Frostzeit die Blätter. Ansonsten kann die Pflanze in der kalten Jahreszeit, vom Spätherbst bis zum Frühjahr geerntet werden. Genutzt werden die zarten und auch größeren Blätter der Rosette. 

Der Geschmack der Blätter ist kräftig kresseartig. Sie eignen sich zum Rohkostsalat oder zum Mischen mit anderen Salaten. In Butter gedünstet ergeben die Blätter ein spinatähnliches Gemüse. Barbarakrkaut wird nur frisch verwendet und kann als „Medizin in der Salatschüssel“ bezeichnet werden.

Enthalten sind in den Blättern Provitamin A, Vitamin C und Senföle. Diese Stoffe wirken appetit- und stoffwechselanregend, blutreinigend, harntreibend und wund heilend. In der Vergangenheit nutzte man die Blätter als Pflaster. Dem Samen wird eine harntreibende Wirkung nachgesagt.

Das Barbarakraut ist der Heiligen Barbara gewidmet, der Schutzheiligen der Bergleute, der Kanoniere und Steinbrucharbeiter. Im Botanischen Garten ist die Pflanze auf den Beeten aber auch verwildert zu finden.

Dr. Hannelore Pohl

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