Liebe Gartenfreunde, die Eibe (Taxus Baccata) ist ein beliebtes Ziergehölz in unseren Kleingärten. Aber viele wissen wahrscheinlich nicht dass sie sehr giftig ist! Sie ist auch unter die Nahmen Beeren-Eibe, Eife, Ibe, Bogenbaum und Totenbaum bekannt.
Geschichte: Vor vielen Jahrhunderten wurden aus dem Eibenholz wegen seiner Härte Pfahlbauten, Pfeil und Bogen sowie Gebrauchsgegenstände hergestellt. Von den Kelten ist bekannt, dass sie mit Eibensaft ihre Pfeile vergifteten. Auch wurden Eibennadeln früher für Mord, Selbstmord und bei Abtreibungen eingesetzt. Das Holz der Eiben war so begehrt, dass im 16. Jahrhundert eine Schonzeit erlassen wurde. Hieronymus Bock stellt fest, dass der Rauch der Eibe gegen Mäuse eingesetzt wurde.
Vorkommen: Die Eibe wächst meist in Laubmischwäldern. Man findet sie häufig in Parkanlagen, auf Friedhöfen und natürlich auch in unseren Kleingärten. Sie ist in ganz Europa verbreitet, aber seltener geworden wegen ihres Holzes. Absolut unverständlich ist, dass Eiben in der Nähe von Kinderspielplätzen angepflanzt wurden, denn Nadeln und Samen sind hochgiftig!
Beschreibung: Die Eibe erreicht eine Höhe von 15 m und ist ein immergrüner Baum mit weichen flachen Nadeln. Ihre Blüten sind unscheinbar, männliche und weibliche sind auf getrennten Pflanzen. Die Früchte bestehend aus einem becherförmigen, fleischigen und leuchtend roten Samenmantel. Der Samen hat bitteren, der Samenmantel süßlichen Geschmack.
Blütezeit: März bis April. Fruchtreife ab August.
Giftige Teile: Alle Pflanzenteile mit Ausnahme des roten Samenmantels.
Giftige Wirkstoffe: Nadeln und Samen enthalten das herzwirksame Alkaloid Taxin. Der rote Samenmantel ist giftfrei.
Symptome: Die ersten Vergiftungserscheinungen beginnen nach der Aufnahme bereits nach einer Stunde. Es kommt zum Erbrechen, zu Schwindelgefühlen, Leibschmerzen, zur Pupillenerweiterung und schließlich zur Bewusstlosigkeit. Die Lippen der Patienten verfärben sich rot. Der Blutdruck sinkt ab und es erfolgt oft nach1½ Stunden der Tod durch Herzstillstand.
Auch das Einatmen des Blütenstaubes ist äußerst gefährlich. Nach Berichten aus England sollen daran fünf Rentner gestorben sein. Allergische und brochialasthmatische Reaktionen durch das Einatmen des Blütenstaubes sind sehr wohl möglich.
Erste Hilfe: Entfernen der aufgenommenen Pflanzteile aus dem Mundraum.
Hinweis: Die roten Früchte wirken auf Kinder sehr anziehend. Bei geringsten Anzeichen auf Symptome ist eine sofortige Vorstellung beim Notarzt zu veranlassen!
Olaf Weidling – Gartenfachberater der Fachkommission des SLK