Giftpflanzen im Kleingarten: Blauer Eisenhut

Bild von Annette Meyer auf Pixabay
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Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) ist einer der giftigsten Pflanzen Europas. Sie werden auch als Zierpflanzen in den Gartencentern verkauft. Man sollte sich beim Kauf dieser Zierpflanze vorher Gedanken machen, ob ich diese in meinen Garten pflanze. Das heist, wenn sich Kleinkinder im Garten aufhalten, sollte ich auf diese Zierpflanze ganz und gar verzichten.

Da unsere Kleinen unternehmungslustig sind und alles was auffällig im Garten ist, wie zum Beispiel die schönen blauen Blüten des Eisenhutes, versuchen sie es zu berühren oder sogar in den Mund zu stecken. Das kann dramatisch werden und zu einer Vergiftung führen. 

Die Beschreibung des Eisenhutes: Der Blaue Eisenhut gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse, ist eine Staude, die eine Höhe von 0,5 bis 1,5 m erreichen kann. Ihr Wurzelstock ist knollenartig mit schwarzbrauner Wurzel. Die dunkelblauen Blüten sind helmartig geformt und stehen in traubigen oft dichten Blütenständen. Die Blüten sind jeweils zweiseitig symmetrisch angeordnet und haben eine Länge von 3 bis 4 cm. Das oberste Blatt ist helmartig und breiter als hoch, die übrigen vier paarweise darunter. Die Früchte bestehen aus drei bis fünf fächerigen Balgkapseln mit 10 bis 14 kantigen, schwarzbraunen, glänzenden Samen. Die Blütenstiele sind behaart, Blütezeit ist vom Juni bis September.

Giftige Wirkstoffe und Toxizität: Als Haupt-Alkaloid unter den Diterpen-Alkaloiden ist das Aconitin enthalten. In den Blättern beträgt die Konzentration 2 %. Die Wurzelknollen enthalten im Winter mit bis zu 3 % den höchsten Alkaloidgehalt. Da für den erwachsenden Menschen etwa 2 bis 6 mg reines Aconitin tödlich wirken, kann diese Menge mit wenigen Gramm Frischmasse aufgenommen werden. Alle Teile der Pflanze sind giftig. Die Giftigkeit der Eisenhüte ist schon lange bekannt und aus dem daraus gewonnenen Sud wurde in den Frühzeiten Pfeilgift hergestellt.

Symptome: In ca. 25 % der Vergiftungsfälle kommt es zu Symptomen, die sich etwa 15 Minuten nach der Pflanzenaufnahme in kribbeln und brennen in Mund und Rachen äußern. Folgen können ein Taubheitsgefühl der Zunge, der Hände und Zehen sein. Danach schließen sich bei schweren Vergiftungen Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche, Koliken, Kreislauf oder Atemlähmung an. Einige Gramm vom Wurzelstock des Eisenhutes erscheinen nicht viel, reichen aber aus, um schlimme Symptome hervorzurufen, die innerhalb einiger Stunden zum qualvollen Tod führen. Die Gifte werden auch gut über die Haut aufgenommen, so dass bereits beim Pflücken der Pflanze sowie beim Spielen der Kinder mit Blüten Symptome auftreten können. Hinweise: Entfernen der Pflanzteile aus dem Mund.

Gefährlichste heimische Giftpflanze in Mitteleuropa! Bei Symptomen sofortige Krankenhauseinweisung durch den Notarzt.

Olaf Weidling – Gartenfachkommission

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