Die Feuerwanze, ein missverstandener Nützling im Garten

Die 12 Millimeter große Wanze ist kein Einzelgänger und ballt sich häufig zu einer Gruppe von mehreren hundert Tieren an. 
Bild von Sebastian Mey auf Pixabay
Die 12 Millimeter große Wanze ist kein Einzelgänger und ballt sich häufig zu einer Gruppe von mehreren hundert Tieren an. Bild von Sebastian Mey auf Pixabay

Die Natur ist ein komplexes, ökologisches System, in dem jedes Tier seinen Platz hat. Wir Menschen versuchen diese Welt zu begreifen und teilen Lebewesen oft in Kategorien ein. Nützling und Schädling sind zwei solcher Kategorien, in denen vor allem Gärtner Insekten einteilen, die im eigenen Garten erwünscht oder als unerwünscht angesehen werden. Bei Marienkäfer, Bienen oder auch Laufkäfer ist die Rollenverteilung eindeutig. Die kleinen Tierchen gelten als nützlich und werden gern im eigenen Garten begrüßt. Bei der Feuerwanze hingegen fängt das Missverständnis schon beim Namen an. Der auffallend rote Sechsbeiner mit der charakteristischen schwarzen Musterung wird im Volksmund oft als Feuerkäfer bezeichnet, obwohl der wiederum nichts mit der Feuerwanze zu tun hat und eine ganz eigene Familie unter den Käfern bildet. Die Feuerwanze zählt nicht zu den Käfern, sondern wie der Name erahnen lässt, zur Familie der Wanzen.

Die Feuerwanze sticht nicht nur durch ihr extravagantes Äußeres hervor, sondern gleichzeitig durch ihr massenhaftes Auftreten. Die 12 Millimeter große Wanze ist kein Einzelgänger und ballt sich häufig zu einer Gruppe von mehreren hundert Tieren an, weshalb sie schnell als Schädlinge angesehen wird. Hier liegt das zweite Missverständnis, denn die Feuerwanze ist mitnichten ein Schädling – ganz im Gegenteil. Vielmehr leistet sie viele kleine Aufräumarbeiten im Garten. Hierfür macht sie sich ihrem Stechrüssel zu Nutze. Mit ihm durchstößt sie selbst harte Schalen und Panzer und saugt trockene Samen aus, verputzt gern leblose Bienen, Kellerasseln und unzählige weitere tote Insekten, die mittels eines Verdauungsenzyms verflüssigt werden. Auf der Speisekarte stehen aber auch Pflanzensäfte – vornehmlich von Lindenbäumen, Malven- und Hibiskusgewächsen.  Aber keine Sorge: Bis heute ist kein Fall bekannt, in denen die Feuerwanze die Pflanzen schädigen würden oder Krankheiten verbreiten.

Das dritte Missverständnis rankt sich darum, dass die Feuerwanze angeblich giftig sei. Die rote Färbung mag warnend auf alle möglichen Feinde erscheinen, doch entpuppt sich letztlich als geschickter Bluff, der sich auf seine optische Wirkung beschränkt. Auch vom unangenehm riechenden Sekret, dass die Wanzen absondern, geht keine Gefahr aus. Es dient eher als Mittel der gemeinsamen Kommunikation. Feine unterschiede in den Geruchsnoten signalisieren den einzelnen Tieren, dass man sich an einer Stelle zusammenfindet oder dass sich eine Gruppe trennt. Auch bei der Paarung spielen die strengen Gerüche eine entscheidende Rolle.

Als schonendes Mittel, um die Feuerwanze zu vertreiben, ohne ihnen Schaden zuzufügen, gilt der Reisig der Balsam-Tanne, vor deren Geruch die Wanze flüchtet. Eine Bekämpfung der kleinen Tierchen ist nicht notwendig. Das Umweltbundesamt empfiehlt, die Feuerwanze weder außen noch innen mit Insektensprays zu bekämpfen.

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