Ältere Gartenfreunde wundern sich sicher, dass ich in dieser Serie über die allseits bekannte Petunie schreibe. Inzwischen gibt es aber sehr viele neue Gattungen, Arten und Sorten, die aus Neuzüchtungen der bekannten Petunien stammen. Es lohnt sich also, die große Familie dieser Pflanzengruppe zu betrachten. Petunien gehören wie Tomaten, Kartoffeln und Tabak zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae). Alle diese Gattungen sind in Südamerika beheimatet. Petunien und ihre Verwandten gibt es in weiß, gelb, rosa, lachs, rot, purpur, blau, violett und Mischungen aus diesen Farben in einer Blüte (gesternt, mit Auge, mit Rand oder geadert), gefüllt oder trichterförmig, hängend oder stehend. Aus dieser Fülle der Formen und Farben ließen sich unüberschaubar viele neue Petunien züchten.
In Katalogen, in Pflanzenmärkten und auf Samentüten kann man die Vielfalt neuer Petuniensorten bestaunen. Zum Beispiel: Zweifarbige „Marvel Beauty Rapsberry“ in rosa/gelb; „Suprise“ als Mix verschiedener Farben, hängend; (Bakker) oder „Soleil Purple“; „ RED FOX Peppy“ gesternt; „Sweetunia Jonny Flame“ purpur; „Cacadia Rim Magenta“ dunkelviolett/cremegelb umrahmt (Dehner), um nur ein paar wenige zu nennen. Und in jedem Jahr folgen neue Sorten.
Seit einigen Jahren kann man vor allem die Vielfalt der Mini-Petunien bewundern. Gleich hat die Werbung neue Namen erfunden: Zauberglöckchen, Million Bells oder Wunder-Hängepetunie klingt natürlich spannender.
Nun gibt es auch noch einen botanischen Namen für diese Pflanzen: Calibrachoa-Hybriden. Unter diesen Namen findet man solche Sorten wie: „Karneval“ (bei Hornbach); „Karneval Spring“ (bei Pötschke) oder „Celebration Orient“, die buschig oder halbhängend wächst, die Blüten sind dicht, meist in drei Farbkombinationen.
Mini-Petunien blühen von April bis Oktober. Bester Standort wäre sonnig bis halbschattig. Sie sind nicht nur gute Balkonpflanzen, sondern auch sehr gut als großflächig wachsende, dauerblühende Bodendecker zu verwenden.
Wer Petunien selbst aussähen möchte, muss schon im Februar geschützt, bei 18 bis 20°C kultivieren. Es empfiehlt sich aber im Mai Pflanzen zu kaufen. Auf geschützten Balkonen ist Blattlausbefall möglich. Mini-Petunien sind weniger regenempfindlich als großblumige Petunien. Gefüllt blühende Sorten können bei starken Regenfällen zu Boden gedrückt werden.
Viel Erfolg mit den schönen Blumen wünscht Ihr
Gartenfachberater Edgar Schmitt – KGV „Alt Schönefeld“