Leipzig darf sich über einen weiteren Einwohner freuen. Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) hat es erstmals auch in die sächsische Großstadt geschafft.
Ursprünglich stammt der Achtbeiner aus den wärmeren Regionen des Mittelmeerraums und Nordafrikas. 2005 wurde die eindrucksvolle Spinne erstmalig in Deutschland nachgewiesen. Von Südwestdeutschland aus breitete sie sich seitdem weiter aus und erreicht im Jahr 2021 Mitteldeutschland. Dr. Enrico Ruge von der HTWK-Leipzig entdeckte das Tier erstmalig in seinem privaten Keller. Robert Klesser, Arachnologe des Naturkundemuseums, bestätigte den Fund als den erstmaligen Nachweis der Nosferatu-Spinne in Sachsen.
Im Zeitalter der Globalisierung kommt es immer wieder vor, dass exotische Tiere als unfreiwillige Mitbringsel in Transportbehältern und Reisetaschen ihren Weg in andere Länder finden. Die Klimaerwärmung tut ihr übriges, indem die Temperaturveränderungen dazu beitragen, dass sich Lebensräume zahlreicher Tier- und Pflanzenarten immer weiter nach Norden verschieben. Erst kürzlich wurde die Nosferatu-Spinne auch in der norddeutschen Großstadt Bremen nachgewiesen, was darauf hindeutet, dass sich Zoropsis spinimana in Deutschland immer wohler zu fühlt und sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem dauerhafter Besucher entwickelt.
Die Nosferatur-Spinne erreicht mit ausgestreckten Beinen eine beachtliche Größe von bis zu sechs Zentimetern und gehört zu den wenigen Spinnenarten in Europa, deren Giftzähne groß genug sind, die menschliche Haut zu durchdringen. Die Wirkung ihres Bisses wird als Vergleichbar mit einem leichten Bienenstich beschrieben. Todesfälle sind bisher keine bekannt. Der Achtbeiner zählt allerdings zu den eher scheuen Spinnen und greift nur an, wenn er sich bedroht fühlt und kein Platz zur Flucht gegeben ist. Spinnen im Haus zu haben, betrachten viele Menschen als unangenehm, dabei zählen sie zu den größten Nützlingen, in dem Sie Jagd auf lästige Insekten wie Mücken und Fliegen machen.