Heimische Heilpflanzen: Ananassalbei

Eric Hunt - CC BY 2.5
Eric Hunt - CC BY 2.5

Viele unserer Heil- und Gewürzpflanzen gehören zur Familie der Lippenblütler. So auch der Salbei. Neben unserem bekannten Gartensalbei gibt es etwa 900 Arten, die zur Gattung Salvia gezählt werden. Diese vielen Arten variieren in Blüte (Form und/ oder Farbe), weisen unterschiedlich gestaltete Blätter oder andere Zusammensetzungen der Inhaltsstoffe auf. So fasziniert mich der Ananassalbei (Salvia elegans bzw. die blühfreudigere Art  Salvia rutilans).

Ursprünglich ist der Ananassalbei in Mexiko und Guatemala beheimatet. Dort ist er auch als mehrjährige Staude oder Halbstrauch mit bis zu 2 m Höhe zu finden. Die Blätter sind zart grün, wenig behaart und verströmen beim leichten Berühren einen Duft nach Ananas.

In unseren Gärten oder auf der Terrasse hat die Pflanze schon Einzug gehalten. Sie ist auch bei uns sehr wüchsig und kann im Sommer im Freiland kultiviert werden. Dort entwickelt sie sich bei nicht zu voller Sonne und guter Wasserversorgung prächtig zu einem stattlichen Busch. Vor Frost muss die Pflanze geschützt werden. An einem hellen und kühlen Standort erfreut sie uns ab Oktober mit karminroten Blüten.

Ananassalbei ist pflegeleicht. Stecklinge bewurzeln recht leicht, so dass eine Verjüngung der Pflanze erfolgen kann. Ein Rückschnitt im Sommer bzw. kräftiges Ernten fördert die Verzweigung. Regelmäßiges Gießen im Sommer und mäßige Wassergabe in den Wintermonaten ist erwünscht. Austrocknen sollte die Erde nicht. So können auch wir mehrere Jahre Freude an der Pflanze haben.

Interessant sind natürlich die Inhaltsstoffe. Ätherische Öle, Saponine und Vitamine wurden nachgewiesen. Blätter und Blüten sind zu verwenden und verfeinern Tee, kühlende Getränke und Salate. Die Blüten eignen sich auch als farbenfrohe und aromatische Zutat für Salate.

In den Heimatländern wurde die Pflanze ursprünglich zur Behandlung von Angstzuständen und zur Senkung des Blutdrucks empfohlen.  

Noch ein Rezept zur Bereitung von einem Kräutersirup: 500 g Zucker werden mit 600 ml Wasser zu Sirup verkocht. In die heiße Flüssigkeit werden mehrere Stängel Zitonenmelisse und Minze, 2 Zweige Ananassalbei, 4 Stängel Zitronenthymian und 2 Esslöffel Holunderblüten gegeben (andere Kräuter können je nach Vorhandensein oder Geschmack genutzt werden). Der Ansatz bleibt etwa 24 Stunden stehen. Danach werden die Kräuter entfernt, der Sirup nochmals erhitzt und heiß in gut verschließbare Flaschen  gefüllt. Dieser Sirup eignet sich zum Verdünnen mit Wasser, zum Süßen von Tee, Verfeinern von Süßspeisen und Salaten.

Dr. Hannelore Pohl

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