Der Günsel (Ajuga) gehört zur Familie der Lippenblütler. Die für unsere Kleingärten in Frage kommenden Arten sind in Europa bis zum Kaukasus beheimatet. Die 65 bekannten Arten von Günsel kommen zum Teil auch in Nordafrika vor. Woher der lateinische Name stammt ist nicht sicher geklärt.
Die niedrigen, sehr dicht wachsenden Pflanzen haben etwa 3 bis 6 cm lange und breite, fast wintergrüne Blätter. Ihre Ausläufer strecken sich z.T. oberirdisch und unterirdisch aus. An zahlreichen aufrechtstehenden Blütenstängeln sind die Lippenblüten in Quirlen angeordnet.
Alle Ajuga-Arten bilden eine dichte, rasenersetzende Bodendecke. Sie ziert durch das Laub, das bei den Arten und Sorten sehr unterschiedlich gefärbt ist. Auch die Blüten sind beachtenswert, allerdings fallen sie nicht sehr auf. Von nützlichen Insekten werden sie gerne besucht. Man kann Günsel als Bodendecke und für Einfassungen an leicht schattigen Stellen verwenden. Alle Günsel stellen kaum Ansprüche an den Boden. Der Standort sollte nicht zu trocken gehalten werden.
Schon um 1900 war eine Gartenform von Ajuga pyramidalis im Gartenhandel erhältlich. Diese Sorte mit großen rotbraunen, glänzend metallischen Blättern hat gekräuselte und blasig aufgetriebene Blätter. Ihre lichtblauen Blüten blühen von April bis Juni. Sie verbreitet sich unterirdisch und kann große Rasenflächen bilden.
Die Art Ajuga reptans hat oberirdische Ausläufer und eiförmige, große, grobgezähnte Blätter. Sowohl die Grundblätter, als auch die Blätter der Ausläufer sind langgestielt. Die Blüten können 10 bis 30 cm hoch werden.
In meinem Garten habe ich die sehr schöne buntblättrige Gartenform „Metallica multicolor“. Sie hat braunrote, rosa geaderte Blätter, die teilweise mit weißen, unregelmäßigen Flecken besetzt sind. Sie hat blaue Blüten. Die Kulturform „Variegata purpurea“ hat dunkelweinrote Blätter, die besonders im Winter einen bronzefarbenen Schein haben.
Die Ajuga reptans sind essbar und werden auch als Heilpflanzen verwendet (Tee u.a. gegen Sodbrennen und bei Einschlafstörungen, äußerlich zur Wundheilung).
Viel Erfolg mit dem interessanten Bodendecker wünscht
Gartenfachberater Edgar Schmitt – KGV “Alt Schönefeld“