Aus der Vogelwelt: Zwergtaucher

Bild von Aad Kleijweg auf Pixabay

Wie es schon der Name ankündigt, ist der kleinste unter unseren Tauchern der etwa amselgroße Zwergtaucher (Podiceps ruficollis). Der Zwergtaucher ist scheu und unauffällig und zeigt sich nur selten auf der Wasserfläche. Er ist der einzige europäische Taucher, der regelmäßig zweimal im Jahr brütet. Am Nistplatz meldet sich der Zwergtaucher oft mit einem lauten Trillern. Sonst beschränkt sich sein Ruf auf ein kurzes „bibibibi“ oder ein einsilbiges “nit“.

Beide Geschlechter sehen gleich aus. Das Männchen ist etwa 30 cm groß, wiegt ca. 180 g und hat eine Flügelspannweite von ca. 44 cm. Das Weibchen ist etwas kleiner und leichter. Er hat einen rundlich gedrungenen grau braunen Körper, einen kleinen rundlichen Kopf mit roten Augen, einen spitzen schwarzen Schnabel der eine helle Spitze hat, einen weißen ovalen Fleck hinter dem Schnabel, einen rotbraunen Hals, eine dunkle Brust, eine hellere Unterseite, einen sehr kurzen Schwanz und dunkle Beine mit Schwimmlappen.

Da sie viele Feinde haben, bauen sie ihr Nest in der dichten Ufervegetation. Sie legen meistens 3 bis 6 weiße Eier. Die Brutdauer beträgt ca. 24 Tage und die Jungen gehören zu den Nestflüchtern. Das Weibchen bleibt solange am Nest, bis das Gefieder von dem letzten Jungen getrocknet ist. Zwergtaucher werden mit acht Wochen flügge. Die jungen Zwergtaucher werden von beiden Eltern mit Nahrung versorgt. In den ersten Wochen werden die Jungen, wie beim Haubentaucher, auf dem Rücken mitgeführt.

Zwergtaucher finden ihre Nahrung tauchend oder picken sie von der Wasseroberfläche. Kleinere Funde werden unter Wasser verschluckt, mit größeren kommt der Taucher an die Oberfläche. Die Hauptnahrung sind Wasserinsekte, Pflanzenteile, Schnecken und kleine Fische.

Neben den eingangs beschriebenen Lappentaucher gibt es noch die Familie der Seetaucher, die sich von den genannten Arten hauptsächlich dadurch unterscheiden, dass sie nicht im Binnenland vorkommen und zwischen den Zehen Schwimmhäute ähnlich der Enten und Gänse haben.

Klaus Rost

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