Aus der Vogelwelt: Mauersegler

Bild von Marc Pascual auf Pixabay
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Entsprechend der territorialen Lage des Gartenvereins können u. a. nachfolgend Vogelarten auftreten: Kohl- und Blaumeisen, Kleiber, Gartenbaumläufer, Haus- und Gartenrotschwanz, Rotkehlchen, Star, Haus- und Feldsperling die zu den höhlenbrütenden Jahresvögeln gehören. Unter den freibrütenden Arten kann sich die Amsel befinden, aber auch Stieglitz, Buchfink, Bluthänfling, Grünfink, Singdrossel, Zilpzalp und Girlitz.

Und als Überflieger am Himmel Mauersegler, Turmfalke und Rotmilan. Sicher kann sich die eine oder andere Art noch feststellen lassen. Aber das kommt, wie bereits erwähnt auf das Umfeld unseres Gartenvereins an und vor allem auch auf die Witterung. Nicht nur, dass wir es als Beobachter als ungemütlich empfinden. Schlechtes Wetter mögen auch unsere Vögel nicht. Trotzdem wünsche ich Ihnen erfolgreiche Beobachtungsergebnisse die sie bitte dem NABU zur Auswertung übergeben und sich auch einmal mit ihrem Vogelschutzfachberater des Vereins darüber austauschen. 

Ein Vogel hingegen lenkt jetzt seine Aufmerksamkeit auf sich. Er ist zwar kein Brutvogel in un-seren Gärten, überfliegt diese jedoch in mehr oder weniger großen Schwärmen auf der Suche nach Futter unsere Gärten. Mit schrillen Flugrufen macht er auf sich aufmerksam. Es ist der Mauersegler. Der Mauersegler ist ein Zugvogel, der von Anfang Mai bis zum Ende des Sommers (Anfang/Mitte August) bei uns verweilt. Er ist einer der vollkommensten Luftbewohner, den die Natur hervorgebracht hat. Er kann nichts besser als Fliegen und verbringt ca., 2/3 des Jahres in der Luft. Mauersegler sind ca. 16 cm groß und haben eine Flügelspannweite von 38-40 cm. Ihre Flügel sind schmal, sie ähneln deshalb den Schwalben. Das schwarze Gefieder hat nur an der Kehle einen hellen Fleck. Beide Geschlechter sind gleichgefärbt.

Die ursprünglichen Felsbrüter fanden in den künstlichen Felslandschaften der Großstädte optimale Lebensbedingungen. In Spalten und Nischen hoher Gebäude liegt der primitive Brutplatz, in dem zum Monatsende 2 – 3 Junge schlüpfen. Sein Nest besteht aus Halmen, Haaren, Federn und trockenen Blättern, die er im Flug auffängt! Dieses Material verfestigt der Mauersegler mit Speichel, der an der Luft erstarrt. Die Nestlingszeit währt mit 5 – 8 Wochen ungewöhnlich lange, dafür können die flüggen Jungen aber bereits perfekt segeln und allein Futter erjagen. Die Beute besteht aus fliegenden Insekten, die nicht nur über der Stadt, sondern auch weitab über Gewässern erhascht werden. Die Alten fangen im Flug mit offenem Schnabel Insekten, die sie mit ihrem Speichel zu Ballen rollen und im Kehlsack transportieren zu den Nestlingen transportieren!

In einem Futterballen können bis zu 800 Tiere enthalten sein. Bis zu 20.000 Fluginsekten werden so pro Tag verfüttert. Was aber passiert bei schlechtem Wetter???

Die jungen Mauersegler sind bei schlechtem Nahrungsangebot in der Lage, in eine Art Kälte-starre zu fallen. Dabei wird die Körpertemperatur abgesenkt, so dass die Tiere diese Notlage bis zu 14 Tage überstehen können. Am Ende der Nestzeit müssen die Jungen ihren ganzen Mut zusammen nehmen und sich aus dem Nest stürzten. Sie sind dann sofort auf sich selbst angewiesen denn die Eltern füttern sie nach Verlassen des Nestes nicht mehr!

Alte Gebäude mit Rissen und Spalten oder die Plattenbauten aus DDR-Zeiten mit ihren Fugen und Hohlräumen unterm Dach, sind für die Mauersegler tolle Nistplätze. Durch die Sanierung dieser Bauten gehen Brutmöglichkeiten verloren, was letztlich auch in den Bestand des Mauerseglers eingreift. Durch das Anbringen von künstlichen Nistgelegenheiten im Rahmen der Gebäudesanierung oder –neubauten kann hier Abhilfe bzw. Unterstützung gegeben werden. Diese Nistgelegenheiten müssen mindestens 3 m über der Erde liegen, damit die Mauersegler gut von ihnen abfliegen können (siehe Foto).

Die Anpassung an das Flugleben geht soweit, dass die Tiere sogar in der Luft schlafen und vom Boden mit ihren kurzen Füßen nur noch schwer starten können.

Noch einige Notizen zu den zu erbringenden Flugleistungen:

Auf der Reise im Herbst ins warme Afrika werden rd. 7.000 km zurückgelegt. Die Fluggeschwindigkeit eines ausgewachsenen Mauerseglers wird mit 160-180 km/h angegeben. Ihre tägliche Nahrungssuche kann sich auf einen Umkreis von 400 km erstrecken. Fliegend wird gegessen, getrunken, gebadet, sich gepaart und sogar geschlafen. Dazu steigen sie in warme Luftströmungen auf.

Mauersegler gehören nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie zur besonders geschützten Art. Auch wenn wir als Kleingärtner nicht unmittelbar für deren Ansiedlung beitragen können, so verdienen sie unsere Aufmerksamkeit. Halten sie doch unseren Garten von „oben“ frei von fliegenden Insekten. Jetzt wo immer mehr Jungvögel umherfliegen sollten wir darauf achten, dass alle nicht abgedeckten Wasserbehältnisse (auch Pools) mit einem Schwimmbrett versehen sind, um die Vögel vor dem Ertrinken zu bewahren. Ein aufgelegtes Holzbrettchen oder ein Stück Styropor leistet dafür gute Dienste.

Klaus Rost

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