Heilende Pflanzen vor unserer Haustür
Zur Haus- Garten- Freizeitmesse in diesem Jahr konnten wir an unserem Stand auf interessante Gemüse und Gewürze aufmerksam machen. Ein uns unbekanntes Gemüse war die Chayote (Sechium edule), sprich Käjody, Kajott oder Tschaiode. Bekannt ist sie auch unter den Namen Stachelgurke oder Gemüsebirne. Sie gehört zu den Kürbisgewächsen.
Die Heimat der Chayote sind die Tropen und Subtropen. Dort wird sie schon seit Tausenden von Jahren angebaut. Offensichtlich stammt sie aus Kolumbien und geht auf die Majas und Azteken zurück. Sie wird in Mittel- und Südamerika gegessen und als gesundheitsfördernder Tee getrunken. Doch auch in unseren Breiten hat sie Eingang gefunden und wird schon seit einigen Jahren von Liebhabern kultiviert.
Interessant ist die gesamte Pflanze. Spannend gestaltet sich schon die Keimung. Dazu wird die Frucht auf den Boden gelegt oder zu etwa einem Drittel in einen Topf mit Erde gesetzt. Nach einiger Zeit keimt der Kern und an den Nahtstellen erscheint die neue Pflanze. Die Laubblätter sind herzförmig und gestielt, sie sind einfach und etwa handgroß (15- 25 cm). Oberseits auf den Adern sind sie behaart. Die Chayote bildet ein Rhizom, aus dem dann im Frühjahr bei günstiger Witterung eine neue Pflanze wachsen kann. In den Tropen ist die Pflanze mehrjährig. Da sie keinen Frost verträgt, wird sie bei uns nur einjährig kultiviert, entweder im Gewächshaus oder im Freiland. Die Blüten, ab August, sind weiß bis gelblich, kurz gestielt und erscheinen in den Blattachseln. Die männlichen Blüten wachsen in Trauben an der gleichen Pflanze wie die weiblichen Blüten. Es werden ein oder zwei weibliche Blüten gebildet. Bestäubt werden die Blüten von Insekten. Die Pflanzen wachsen unter guten Bedingungen enorm und benötigen unbedingt Rankhilfen. So kann wohl eine Pflanze ein ganzes Gewächshaus füllen. Nach dem Bestäuben werden die Früchte gebildet. Diese sind einsamig. Es sind Beeren. Sie hängen unterhalb der Blätter und sind 5 bis 25 cm groß. Die Frucht sieht schrumpelig aus, ist mehr oder weniger gerippt, ei- bis birnenförmig, seltener rundlich. Die Schale ist dünn, wachsig, glatt, manchmal etwas haarig bis weich stachelig. Sie hat eine grünliche Farbe. Das Innere der Frucht ist blassgrün bis weißlich und soll sehr dezent nach einer Mischung aus Kartoffeln und Gurke schmecken. Manche Varietäten erinnern wohl an Kohlrabi. Die Früchte können roh, gegrillt oder gekocht gegessen werden. Auch der eine Kern, 2,5- 5,0 cm groß ist essbar.
An den Boden stellt die Chayote keine hohen Ansprüche. Sie mag es warm, benötigt viel Platz und ein Rankgerüst. Sie ist ein Starkzehrer. Winterfest ist die Pflanze unter unseren Breiten nicht. Auch als Kübelpflanze gedeiht sie gut.
Interessant sind die Inhaltsstoffe. Der Hauptbestandteil ist Wasser. Von daher ist der physiologische Brennwert gering. Doch sie enthält viel Aminosäuren, Vit. C, Mineralstoffe, wie Kalium, Calcium, Eisen, 2 % Protein und wenig Stärke. Alle Teile der Pflanze sind essbar. Die Stängel enthalten viel Vitamin A. Eine Spezialität ist wohl die Wurzel. Junge Blattstiele eignen sich als Suppenbeilage oder werden wie Spinat zubereitet . Aus der Charlotte können auch Süßspeisen hergestellt werden, wie kandierte Chayote oder Kompott. Aus den Blättern wird ein Tee produziert, der gegen Nierensteine hilft. Getrocknete Stängel sind die Grundlage für Papier, Matten, Säcke und Hüte.
Zu erwerben sind Chayoten in Asialäden oder Supermärkten. Es lohnt sich, danach Ausschau zu halten und dies interessante, schmackhafte, gesunde und vielseitige Gemüse, das in vielen Regionen der Welt geschätzt wird, anzubauen. Viel Erfolg dabei!!!
Kontaktdaten: Freundeskreis Botanischer Garten Oberholz, Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna, Tel. 034297- 41249, Mail: botanischer-garten-oberholz@gmx.de
Hannelore Pohl.