Die Ballonblume (Platycon grandiflorus) ist eine Staude. Sie wächst nur langsam und dehnt sich nicht viel aus. Ballonblumen sind bis –15 °C winterhart und sollten die meisten unserer Winter überleben. Ihren Namen hat die Ballonblume, die auch Chinesische Glockenblume genannt wird, von den aufgeblähten Blütenknospen, bevor diese sich öffnen.
Die ganze Erscheinung gleicht einem Ballon, Blüte für Blüte. Es gibt nur eine Art mit mehreren verschiedenen Züchtungen. Die Pflanze besitzt Pfahlwurzeln, die tief ins Erdreich wandern. Die auffälligen Kronblätter sind meist blau, es gibt aber auch weiße und pinkfarbene. Die Blütezeit ist im Hochsommer, manchmal auch etwas später. Beheimatet ist die Ballonblume ursprünglich in Nordostasien, meist in China, Ostsibirien, Korea und Japan.
Man pflanzt sie an einen Platz, wo sie für Jahre bleiben können, sie mögen es nicht mehrmals umgesetzt zu werden. Die Pflanzen sind recht genügsam und brauchen nicht viel Pflege.
Wenn man Ballonblumen blühend im Topf erwirbt, sind sie meist recht niedrig. Im Garten ausgepflanzt, werden sie von Jahr zu Jahr höher. Das hat Vorteile, weil immer mehr Blüten erscheinen. Deshalb nicht zu weit vorn in das Beet pflanzen, sie gehören weiter nach hinten.
In unseren Breiten ist die Ballonblume eine reine Zierpflanze. In China und Korea wird die bitter schmeckende, an eine kleine Rübe erinnernde Wurzel, auf verschiedene Art zubereitet und zur Immunstimulation und bei Krebserkrankungen gegessen. Auch ist die entzündungshemmende Wirkung erwiesen.
Ballonblumen gedeihen sowohl im Halbschatten, als auch in voller Sonne. Blau blühende Arten mögen die Sonne und stehen deshalb gern in Steingärten. Weiß blühende Arten werden lila, wenn sie zu viel Sonne abbekommen. Auch rosa Blüten verändern sich manchmal.
Das Pflanzsubstrat sollte nährstoffreich und nicht zu trocken sein, ein steiniger kalkhaltiger Boden ist gut geeignet. Ansonsten sind Ballonblumen nicht sonderlich wählerisch. Ist es recht trocken, muss mehr gegossen werden. Mit Trockenheit kommen diese Pflanzen jedoch eher klar, als mit Staunässe.
Getopfte Exemplare pflanzt man einfach an den passenden Standort in den Garten, so tief, wie sie im Topf gestanden haben. Wichtig ist, die Pflanze zuvor samt Topf ins Wasser zu stellen, damit sich der Ballen richtig vollsaugen kann. Auch im Anschluss an die Pflanzaktion muss noch gut gewässert werden. Bei Beginn des Austriebes, im späten Frühjahr, kann man einen Volldünger einsetzen.
Am Ende der Vegetationsperiode schneidet man die Blütenstängel bis zum Boden ab. Allerdings muss man nicht unbedingt schneiden. Die Triebe sterben im Winter ab. Die Pflanze treibt im Frühjahr von unten her wieder aus. Wenn man die verwelkten Blüten abzwickt, kann man die Blüte über Wochen verlängern. Die Pflanze steckt ihre Kraft dann in neue Blüten und nicht in die Ausbildung von Samen.
Die Ballonblume lässt sich recht einfach vermehren. Man kann sie aussäen. Samen auf die Erde legen und nur leicht andrücken – Lichtkeimer. Die Samen erntet man im Herbst, wenn die Samenkapseln sich langsam öffnen. Samen gibt es auch im Fachhandel. Die Vermehrung kann auch durch Teilung des Wurzelstockes erfolgen, etwa aller vier Jahre, damit die Blühwilligkeit nicht nachlässt. Jungpflanzen frühestens nach vier Jahren teilen.
Ballonblumen werden kaum von Krankheiten und Schädlingen bedroht. Die größte Gefahr sind Schnecken. Sie lieben die Jungpflanzen und fressen sie absolut kahl.
- Besonders schöne Sorten sind:
„Apoyama“, weiße Blüte mit kontrastreichen blauen Venen durchzogen
„Astra Pink“, weiße Blüte mit rosa Schattierungen
„Fuji Blue“, blaue einfache Blüte mit dunkelblauen Adern durchzogen
„Fuji Pink“, zartrosa Blüte mit kräftig dunkelroter Aderung
„Fuji White“, reinweiße Sorte
„Astra Semi-double Blue“, gefüllte oder doppelte blaue Blüte mit dunkelblauen Adern
Rainer Proksch – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes