In unseren Gärten werden oft Möhren angebaut. Trotzdem könnten Möhren noch häufiger angetroffen werden, wenn unsere Gartenfreunde (besonders unsere Neugärtner mit Kindern) manches besser wüssten. Für Kinder und manchen Hobbykoch ist z.B. interessant, dass es Möhren in verschiedenen Farben gibt („Lobbericher” in gelb, „Purple Haze” in dunkelrot, „Purple Sun” fast schwarz, „White Satin” in weiß, eine Mischung farbiger Sorten heißt „Harlekin Mischung” von Quedlinburger).
Diese Sorten unterscheiden sich zum Teil auch in der Form der Pfahlwurzel, der Erntezeit, im intensiven Geschmack und im durchgefärbten Herz. Manche Gartenfreunde ärgern sich über die Madengänge in ihren Möhren. Mit den richtigen Sorten (z.B. „Resistafly” von Chrestensen oder „Flyaway” von Kiepenkerl) oder einem Vlies auf dem Möhrenkraut ist das Problem leicht zu beheben.
Wenn Möhren mehrere „Beine” bekommen, war meist der Boden zu steinig oder nicht tiefgründig gelockert. Möhren mögen es sonnig bis halbschattig. Gute Nachbarn sind Zwiebeln, Kohlrabi, Salat und Erbsen.
Möhren können von Februar bis Juli ausgesät werden. Eine Markiersaat mit einigen Radieschen-Samen ist ratsam. Nach dem Aufgehen der Saat sollte auf 2 bis 3 cm vereinzelt werden. Möhren sind sehr gesund. Das enthaltene Karotin wird in Verbindung mit Fetten besonders gut aufgenommen. Wenn Salzkartoffeln gekocht werden, bereichern einige mitgekochte Möhrenstücke die Mahlzeit.
Seit wir mit den alten Bundesländern auch weitere Dialekte kennen lernen, sind leider so manche, an solche Dialekte gebundene Bezeichnungen und Namen auch in die neuen Bundesländer geschwappt. In westlichen Bundesländern gibt es zum Beispiel für Möhren solche Bezeichnungen wie Gelbe Rübe, Mohrrübe, Karotte, Wurzel usw.
Solche Namen finden wir auch in der Werbung, in Kochsendungen, in Gartensendungen, in Gartenmärkten westlicher Ketten und leider auch schon im Sprachgebrauch unserer Gartenfreunde!
Möhren haben aber mit Rüben nichts zu tun: Möhren gehören zu den Doldenblütlern und Rüben zu den Kreuzblütlern. Karotten sind ausschließlich Möhrensorten, die kugelförmig wachsen (Sortenname z.B. “Pariser Karotten”). Der Wortteil „karott…” heißt in vielen Sprachen: kurz.
Erfreulich ist wenigstens, dass in unseren Schulen am Speiseraum „Möhreneintopf” und nicht die falschen Bezeichnungen stehen!
Gartenfachberater Edgar Schmitt – KGV „Alt Schönefeld”