Die Blütenendfäule kann an Tomate, Zucchini, Paprika und Kürbis auftreten. Es handelt sich nicht um einen Schädlings- oder Pilzbefall, sondern um eine Stoffwechselerkrankung. Sie zeigt sich als runder, brauner oft schwarzgrüner, häufig eingesunkener Fleck an der Ansatzstelle der Blüte an noch nicht reifen Früchten. Die Flecken vergrößern sich nach und nach und werden lederartig hart. Bei Tomate und Paprika sind die jungen Blätter deformiert und bleiben im Wuchs stecken. Anfällig sind alle Sorten, besonders die länglichen flaschenförmigen Früchte.
Die Blütenendfäule ist eine physiologische Störung, die durch Kalziummangel verursacht wird. Kalzium ist entweder im Boden nicht vorhanden oder kann von der Pflanze nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden. Das geschieht insbesondere, wenn der Boden zu trocken oder der Salzgehalt im Boden zu hoch ist. Eine weitere Ursache ist die Überdüngung mit Stickstoff durch Mehrnährstoffdünger (Blaukorn), so dass sich zu viel Blatt- und Fruchtmasse entwickelt und sich die Zellen nicht mehr ausreichend mit Kalzium versorgen können. Auch hoher Kalium- und Magnesiumgehalt im Boden sind eine Konkurrenz für Kalzium und können deren Aufnahme in die Wurzeln blockieren. Fehlt der Pflanze Kalzium, brechen die Zellwände zusammen. Weil die Blütenenden einer Frucht am weitesten vom Saftstrom entfernt sind, zeigt sich dort die Schädigung!
Wie kann man der Blütenendfäule vorbeugen?
Zunächst ist eine Bodenanalyse durchzuführen, insbesondere den pH-Wert prüfen und zu saure Böden aufkalken. Bereits bei der Vorbereitung der Beete im Herbst wird deshalb etwas Kalk eingearbeitet. Sie können auch während oder nach der endgültigen Verpflanzung etwas Gesteinsmehl um die Pflanze streuen und oberflächlich einarbeiten bzw. mit Wasser einschwemmen.
Stickstoff betonte Dünger dürfen nur mäßig verwendet werden. Besonders wichtig ist eine gleichmäßige Bewässerung. Starkes Wachstum und unregelmäßige Wasserversorgung fördern die Blütenendfäule.
Was tun nach dem Erkennen von Blütenendfäule?
Entfernen Sie alle befallenen Früchte und streuen Sie um die Pflanze herum etwas Gesteinsmehl oder Algenkalk. Danach mit Wasser einschlämmen. Möglichst nicht einharken, Tomaten haben ein flaches Wurzelsystem, dass dabei beschädigt werden kann. Es hilft auch, eine Flüssigdüngung mit kalziumhaltigem Blattdünger im Sprühverfahren, welcher über die Blätter aufgenommen wird und den neu gebildeten Früchten zu Gute kommt.
Rainer Proksch – Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes