Giftpflanzen im Kleingarten: Kreuzblättrige Wolfsmilch

Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay
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Bezeichnungen: Nicht eindeutig geklärt ist die Bedeutung des botanischen Namens. Es wird angenommen, dass auf die Giftigkeit der Pflanzen und die dadurch verursachten Vergiftungssymptome hingewiesen werden soll: Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris). Weitere deutsche Bezeichnungen sind Hexen- oder Teufelsmilch, Specht- bzw. Springwurzel, Wühlmauswolfsmilch und Warzenkraut.

Geschichte: Der erste lateinische Namensteil Euphorbia verweist auf den Leibarzt des mauretanischen Königs Juba II. (ca. 50 v.Chr. bis 24 n.Chr.) Euphorbus.

Vorkommen: Eigentliche Heimat dieser Pflanze ist Asien vom Südkaukasus bis nach Tibet, jedoch ist sie auch in den Mittelmeerraum vorgedrungen. In unseren Breiten ist sie in Gärten zu finden aber auch in verwilderter Form. Die Meinung, dass das Gewächs gegen Wühlmäuse geeignet wäre, ist falsch.

Beschreibung: Die Kreuzblättrige Wolfsmilch ist eine zweijährige Pflanze mit blaugrünen ca. 10 cm langen riemenförmigen Blättern, die sich in vier Reihen am Stängel kreuzweise gegenüberstehen. Die Pflanze enthält in allen Teilen einen weißen Milchsaft. Die Blüten sind unscheinbar, umgeben von zwei dreieckigen, grünen Hochblättern. Blüten in endständigen, zwei- bis vierstrahligen Scheindolden. Die Früchte bestehen aus drei-fächerigen Kapseln mit drei Samen, kapernähnliche Form, besonders im unreifen Zustand.

Blütezeit: Die Blütezeit ist standortabhängig und reicht von Juni bis August.

Giftige Teile: Alle Teile der Pflanze und ganz besonders der weiße Milchsaft.

Giftige Wirkstoffe und Toxizität: Vorwiegend Terpene, wie Phorbolester und Ingenole. Starke Schwankungen im giftigen Wirkstoffgehalt in Abhängigkeit von der Jahreszeit und dem Pflanzenalter. So ist der Milchsaft zweijähriger Pflanzen entschieden giftiger als der von einjährigen.

Symptome: In etwa 40% der Vergiftungsfälle werden beobachtet: Nach Pflanzenaufnahme treten Schleimhautreizungen in Mund, Rachen und Magen auf. Später kommt es zu Erbrechen, Magenkrämpfen und Kreislaufproblemen. Am häufigsten treten aber Einwirkungen, besonders durch den Milchsaft auf der Haut ein. Schwellungen und mehr oder minder starke Blasenbildung sind die Folgen. Gelangt der Milchsaft ins Auge, kann es zu Hornhaut- und Bindehautentzündungen kommen.

Erste Hilfe: Entfernen der Pflanzteile aus dem Mund und viel trinken. Betroffene Hautpartien gründlich mit fließendem Wasser waschen. Die Augen bei geöffnetem Lid unter fließendem Wasser ausspülen.

Hinweise: Selbst von Kindern werden wegen des unangenehmen Geschmacks selten Pflanzenteile aufgenommen. Häufiger erfolgt schon beim Spielen mit der Pflanze ein Beschmieren von Haut und Augen mit dem Milchsaft. Generell nach Pflanzenaufnahme bzw. Milchsaftkontakt Arzt, Hautarzt oder Augenarzt vorstellen.

Olaf Weidling – Gartenfachberater der Fachkommission des SLK

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