Über den Gartenzaun gefragt: Pflege der Kernobstgewächse in der Winterzeit

Bild von Couleur auf Pixabay

Wie gewohnt, wird der „Garten-Olaf“ ebenso im Jahr 2019 Ratschläge rund ums Kleingärtnern geben. Ich hoffe, der Jahreswechsel ging reibungslos über die Bühne.

Auch während der kurzen Tage ist im Garten so manches erledigen. Ist es frostfrei oder nur wenige Grade unter null, kann man sich dem Schnitt der Kernobstgewächse und der Zierbäume widmen. Der Wetterbericht sollte verfolgt werden, denn bei niedrigeren Temperaturen können offenliegende Zellen an den Schnittstellen durch Eisbildung platzen. Die Folge sind krankheitsanfällige Wunden. Sind die Schnittflächen größer als ein Euro-Stück, muss mit Baumwachs behandelt werden.

In der letzten Woche im Januar ist gegen die Kräuselkrankheit zu spritzen, da die Schwellung der Knospen einsetzt. Als Pflanzenschutzmittel empfehle ich Ihnen “Duaxo Universal Pilz-frei” von Compo. Es hilft auch gegen Birnengitterrost, Monilia Spitzendürre, Echten Mehltau, Schorf sowie im Gemüseanbau, an Rosen und Zierpflanzen. Steinobst wird erst Anfang April sowie nach der Ernte geschnitten, da sich in den Wintermonaten kein Wundkallus bilden kann. Als Kallus werden Zellkomplexe mit ungerichtetem Wachstum bezeichnet, die nach einer Verwundung entstehen können. Das Kallusgewebe verschließt die Wunde trägt zur Wundheilung bei.

Auch für den Schutz unserer Pflanzen können wir etwas tun. Sehen Sie noch Fruchtmumien an Ihren Apfelbäumen? Schnellstens herunter damit, denn dies sind ideale Überwinterungsquartiere für die Monilia-Fruchtfäule.

Wenn Sie also die Leiter zum Winterschnitt anlegen, beseitigen Sie die Mumien gleich mit, sonst entwickeln sich in aller Ruhe darin Sporen, die im Frühjahr ausgeschleudert werden und die Bäume erneut befallen. Betagtere Bäume haben häufig eine lockere, rissanfällige Rinde, unter der zahlreiche Schädlinge überwintern, u.a. Eier von Spinnmilben und Apfelbaumgespinstmotten. Kratzen oder bürsten Sie abgestorbene Rindenteile ab. Dafür bietet der Handel spezielle Obstbaumkratzer an.

Was man beachten sollte: Schnee hat ein erhebliches Gewicht, besonders dann, wenn es zu vereisen beginnt. Da mussten schon große Bäume passen. Am besten ist es, die weiße Pracht umgehend von Ästen und Hecken zu schütteln, damit es nicht zum Schneebruch kommt. Bruchgefährdete Pflanzen können vorsorglich zusammengebunden werden. Im ersten Monat des Jahres muss das Wintergemüse, Rosenkohl, Grünkohl sowie abgedeckter Feldsalat, geerntet werden. Gefroren geerntetes Gemüse sollte in einem frostfreien, aber kühlen Raum langsam auftauen, ansonsten wird es weich. Besser ist, bei frostfreiem Wetter zu ernten.

Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Obst- und Gemüselager auf Pilzbefall und Schimmelbildung. Im Januar hat man auch ausreichend Gelegenheit, sich um neues Saatgut zu kümmern, damit man nicht später als der Nachbar mit der Aussaat beginnt.

Bis zum nächsten Monat

Euer „Garten-Olaf“

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