Über den Gartenzaun gefragt: Tipps und Tricks von Mischkulturen im Gemüsebeet

Bild von silviarita auf Pixabay

Hallo, hier meldet sich wieder der „Garten-Olaf“.

Im März ist wieder Pflanzzeit für Obst und Gemüse. In dieser Ausgabe möchte ich ein paar Tipps und Tricks von Mischkulturen im Bereich Gemüseanbau preisgeben. Wie sagt man so schön, „das beste Gemüse kann nicht ordentlich wachsen, wenn ihm sein Nachbar nicht gefällt“. So kann man das Zusammenleben von den Gewächsen treffend beschreiben. Pflanzt man die richtigen Nachbarn zueinander, entwickeln sich die Pflanzen besonders gut und setzen sich gemeinsam gegen die Schädlinge zur Wehr.

Eine sinnvolle Mischkultur sollte durchdacht geplant sein, um passende Nachbarschaften zu nutzen und ungünstige zu vermeiden. Folgende Faustregel ist zu verinnerlichen: All das Gemüse, das oberirdisch wächst und reift (Kohlrabi, Paprika u.a.), passt gut zu Pflanzen, die ihre Früchte unterirdisch ausbilden (Möhren, Zwiebeln, Radieschen u.a.). So können Sie ihre Pflanzen auch enger setzen, ohne dass diese sich mit den Blättern und Früchten gegenseitig „im Weg stehen“. Dadurch wird „nebenbei“ der Ertrag gesteigert. Die verschiedenen Pflanzen einer Mischkultur entnehmen dem Boden unterschiedliche Nährstoffmengen und geben selbst verschiedene Substanzen aus ihrem Stoffwechsel an den Boden ab. Somit entsteht ein Wechselspiel aus Geben und Nehmen. Die Wurzelausscheidungen und die Düfte der Pflanzen spielen ebenfalls eine große Rolle für die Nachbarschaftsbeziehungen. Manche Pflanzen gehen ein oder verkümmern, wenn sie nebeneinander wachsen sollen. Ein wohliger Geschmack bei Nachbarpflanzen ist die Liaison von Frühkartoffeln und Kümmel.

 Gute NachbarenSchlechte NachbarenUnterpflanzung Wirkung
KohlartenTomaten, Sellerie, Kartoffeln, BohnenKnoblauch, Erdbeeren, ZwiebelnSalbei, Rosmarin halten den Kohlweißling fern. Salbei gegen Weiße Fliege
BuschbohnenBohnenkraut, Gurke, Sellerie, Erdbeeren u.a.Zwiebeln, Erbsen, Fenchel, Lauch u.a.Bohnenkraut gegen schwarze Bohnenlaus
ErdbeerenBorretsch, Knoblauch, LauchAlle KohlartenKnoblauch schützt Erdbeeren vor Bakterien u. Pilzen
ErbsenDill, Gurken, Kohlrabi, KopfsalatTomaten, Kartoffeln, Bohnen 
TomatenKnoblauch, Kohl, KohlrabiFenchel, Erbsen u. KartoffelnBasilikum hält Mehltau u. Weiße Fliege fern
KartoffelnKohlrabi, Kümmel, Mais u.a.Tomaten Kürbis, Sellerie, SonnenblumenRingelblumen halten Fadenwürmer und Drahtwürmer fern.

Wer sich also vor dem Griff zur Samentüte Gedanken über die Gestaltung des Gemüsebeets macht, kann später die richtig große Ernte einfahren. Das sind nur ein paar Beispiele zur Problematik der Mischkultur.

Gemüsegarten: Bohnen vorziehen. In den letzten Jahren habe ich sehr gute Erfahrungen beim Vorziehen meiner Bohnen gemacht. Da die Bohnen sehr kälteempfindlich sind, ziehe ich meine Bohnen (auch Stangenbohnen) in kleinen Töpfen im Gewächshaus vor. Wer keines hat, kann diese auch auf der Fensterbank vorziehen. Je nach Größe meiner Töpfe gebe ich 5 Samen hinein und lasse dies etwa 15 cm hochwachsen. Nach den Eisheiligen werden die Sämlinge ins Freie in gleichen Abständen gesetzt, damit man den Boden dazwischen besser bearbeiten kann. Kartoffeln brauchen einen sonnigen Platz mit lockerem, nährstoffreichem Boden. Am besten verwendet man vorgekeimte Saatkartoffeln mit 3 cm langen Keimen. Diese legt man etwa Mitte April in Reihen mit ca. 30 cm Abstand zueinander aus. Der Abstand zwischen den Reihen sollte mindesten 50 cm betragen. Nach dem Legen wird die Erde leicht angehäufelt. So bildet die Pflanze mehr Wurzeln und setzt mehr Knollen an. Drohen noch Spätfröste, schützt man das Kartoffelkraut mit Vlies. Auch für die Anzucht von Tomaten und Paprika ist jetzt noch Zeit.

Obstgarten: Gummifluss beim Steinobst entsteht durch Auflösung von bestimmten Gewebeteilen, die gummiartig durch die Rinde austreten. Ursachen sind sehr häufig Bodenprobleme, u.a. bei hohen Düngergaben, kurzfristigen Veränderungen des optimalen pH-Wertes (u.a. Kalkung), schweren und kalten Böden, Staunässe sowie anhaltendem Wassermangel. Die meisten Steinobstarten fühlen sich auf einem wärmeren Standort am Wohlsten. Beerensträucher: Regelmäßiges Mulchen hält den Boden feucht und unterdrückt Unkraut. Triebe von Himbeeren, Brombeeren regelmäßig am Spalier hoch leiten.

 Bis zum nächsten Monat, euer Garten-Olaf

Print Friendly, PDF & Email

Weitere interessante Beiträge

blank

Über den Gartenzaun gefragt: Tipps für den Juni

Hallo, hier ist wieder der Garten-Olaf. Sommerriss: Unbrauchbare, ungünstig stehende oder für den Kronenaufbau nicht benötigte diesjährige Triebe können jetzt schon problemlos entfernt werden. Da diese noch nicht verholzt sind,…
blank

Über den Gartenzaun gefragt: Schnitt der Süßkirsche

Hallo, hier ist wieder der „Garten-Olaf“. Heute wie versprochen, werden wir das Thema „Schnitt der Süßkirsche“ behandeln. Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, Süßkirschen zählen zu den starkwüchsigen Bäume und können eine…
blank

Über den Gartenzaun gefragt: Baumschnitt von Steinobst

Die Jahreszeiten der Natur finden sich im „Der phänologische Kalender“ wieder. Im Unterschied zu den üblichen vier Jahreszeiten kennt dieser Kalender zehn. Das Wort Phänologie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre von den Erscheinungen“. Dabei handelt es sich um eine eigene Wissenschaft, die von Carl von Linné im 18. Jahrhundert begründet wurde.
blank

Über den Gartenzaun gefragt: Vorbereiten der Gartenbeete

Die Jahreszeiten der Natur finden sich im „Der phänologische Kalender“ wieder. Im Unterschied zu den üblichen vier Jahreszeiten kennt dieser Kalender zehn. Das Wort Phänologie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre von den Erscheinungen“. Dabei handelt es sich um eine eigene Wissenschaft, die von Carl von Linné im 18. Jahrhundert begründet wurde.